Gesamt-Strecke:
Brixen - Albeins - Aferer Tal - Villnöß Tal - St. Magdalena - Schlüterhütte - Kreuzkofeljoch - Campill - St. Martin in Thurn
- Zwischenwasser - St. Vigil - Pederühütte - Fanestal bis Faneshütte - Fanesalm - Limojoch - Cortina d' Ampezzo
- Pocol - Cinque Torri Hütte - Averau Hütte - Colle St. Licia - Selva di Cadore - Alleghe
- Padon Pass - Pordoi Joch - Arabba - Corvara - Grödner Joch - Wolkenstein - St. Ulrich - Klausen - Brixen
Brixen Rundtour
Reisen war auch im zweiten Corona Pandemie Jahr nicht einfacher! Mit vollem Impfschutz kurzfristig die Alpen Tour mit dem MTB geplant. Sehr unbeständiger Sommer, so erschien ein Alpencross südlich des Hauptkamms am sinnvollsten. Start- und Zielort der dem zweiten Stanciu Buch entnommenen Tour Nr. 17 in Brixen im Eisacktal.
1. Tag: Brixen - Villnöß Tal - Schlüterhütte - Kreuzkofeljoch
↔ 54 km ➚ 2.400 m ⏱ 05:47 h
Am zentralen kostenlosen Parkplatz in Brixen nahe des Bahnhofs Tourstart Richtung Albeins im Eisacktal,
Abzweig ins Aferer Tal auf steilen Schotterweg hinauf Richtung Würzjoch und weiter ins Villnößtal.
Wegen der stechenden agressiven Bremsen so groß wie Wespen im Aferer Tal ohne Pausen nach oben.
Danach Schotter Trail hinunter bis St. Magdalena, entlang an Almwiesen mit Blicken auf die Geisler Spitzen hinauf bis zur
Schlüterhütte und dem Kreuzkofeljoch. Traumtrail und Landschaftgenuß bis Campill und
St. Martin in Thurn, mit Übernachtung.
2. Tag: St. Martin in Thurn - Pederühütte - Fanestal - Limojoch - Cortina d' Ampezzo
↔ 50 km ➚ 1.400 m ⏱ 04:28 h
Am nächsten Morgen trotz Baumstürzen gesperrten Radweg nach Zwischenwasser genommen, knapp
100 quer liegende Bäume waren mit etwas Kletterei zu überwinden, interessanter als die Teerumfahrung! Weiter bis St. Vigil
und zur Pederü Hütte auf Teerstraße. Steiler Schotteranstieg ab der Pederühütte bis zur
Fanes Hütte, zum Limojoch und der Fanes Alm. Unvergessliche Ausblicke in die Bergwelt. Ab der Fanes Alm
begann der steile Downhill mit Grobschotter und flugs war man unten am Abzweig Richtung Cortina d' Ampezzo.
Kaum im Ort angekommen setzte der Regen ein, das Hotel noch halbwegs trocken erreicht.
3. Tag: Cortina d' Ampezzo - Cinque Torri Hütte - Averau Hütte - Alleghe
↔ 44 km ➚ 1.500 m ⏱ 04:32 h
Für den dritten Tag war ganztags Regen angekündigt, also früh los Richtung Falzarego Pass bis zum Abweig auf die
Cinque Torri Hütte. Schon kurz nach Pocol Regen, erst auf der Cinque Torri Hütte wurde es trockener und
man gelangte gut auf die Averau Hütte. Die Wolkenstimmung mit den Gewitter Farben in dieser Bergkulisse waren
einmalig! Kurz vor Erreichen der Averau Hütte erneut starker Regen, nach der Einkehr nutzte ich eine Regenpause bei 8°C für die
Abfahrt nach Colle St. Lucia. Der ausgesetzte Trail mehr Bach als Weg, rutschig, steil, schlammig! Aber nach ein paar Minuten war das egal,
man konzentrierte sich auf die zweistündige schwierige Abfahrt. Im Dorf Selva di Cadore weiterer Regen in Sicht. Schweren Herzen den Trail
über Pescul und Fernazza (nochmal 700 Hm im Regen hinauf) ausgelassen und statt dessen direkt die Straße durch zwei
unbeleuchtete Tunnel nach Alleghe gefahren, hier Übernachtung im Hotel Alpi. Wäsche waschen, sämtliche
Radklamotten nass!
4. Tag: Alleghe - Fedaia Paß - Padon Paß - Pordoi Joch - Corvara
↔ 55 km ➚ 1.700 m ⏱ 05:21 h
Am nächsten Morgen das Bike von seiner Schlammschicht befreit! Der Weg ab Alleghe um den See und bis nach
Sottoguda war schwierig zu finden, trotz GPS. Gesperrte Wege, nicht mehr erkennbare ungenutzte Wege.
Die Durchfahrt der Sottoguda Schlucht wegen Baumstürzen gesperrt, so blieb nur die Fedaia Paß Straße an der Nordflanke
der Marmolada bis zur Seilbahn Talstation zum Passo Padon.
Die Seilbahn hoch bis zum Padon Paß sparte einem 650 Hm und waren angesichts dessen, was dann noch folgte eine
sinnvolle Investition! Toller Blick auf den Marmolada Gletscher, die Wetterbedingungen hätten besser sein
könen. Dann steil die Skipiste hinunter in den Taleinschnitt entlang mit super Ausblicken zur Averau Hütte,
der Tofane, Lagazuoi und dem Sella Stock. Nach kurzem steilen Schotter Anstieg folgte ein grober verblockter Trail
Richtung Passo Pordoi, stets bergauf. Teils fahrbar, teils mit Tragestücken arbeitete man
sich Meter um Meter Richtung Paß. Oben bei kühlen 12°C Spaghetti, um sich dann die MTB Sella Ronda Trailabfahrt
nach Arabba hinunter zu stürzen. Auch wieder mehr Bach als Trail, schlammig mit tiefen Wasserstellen und sehr
rutschig. In Arabba auf der Straße weiter bergab, die Teerstraße nach Chepaz. Kurz nach dem Abzweig begann es zu schütten,
und kein Ende in Sicht! Also weiter stur nach oben, aus Teer wurde Schotter und dann von Waldarbeitern in eine Sumpflandschaft verwandelte
Wegwüste, die man aufgrund der Steilheit Rad schiebend durchwatet hat. Endlich oben, die Abfahrt bis Corvara ein Waldweg,
der bei trockenem Wetter sicher Spaß gemacht hätte. Schwierige Zimmersuche in Corvara, mit Hilfe eines Gastwirtes, in dessen Hotel ich
vor Jahren bereits übernachtet hatte, fand sich doch noch eine Bleibe, super nett! Wieder Wäsche waschen, die Sachen am nächsten Morgen
nicht trocken. Die Schuhe waren ohnehin durchweicht, zog sie mit Widerwillen an.
5. Tag: Corvara - Grödner Joch - Wolkenstein - Brixen
↔ 60 km ➚ 700 m ⏱ 03:00 h
Am fünften und letzten Tag wieder das Bike vom Schlamm befreien, dann den Schotterweg Richtung Grödner Joch.
Bis kurz vor dem Joch trocken, dann setzte starker Regen ein, der wohl den ganzen Tag anhalten sollte. So ließ ich die Seiser Alm auf meiner
geplanten Route liegen und bin bei 8°C und Dauerregen vom Paß auf 2.100 m Höhe bis Klausen/Brixen im Eisacktal auf 500 m ohne Pause in
1,5 Stunden abgefahren, mit nervigem Verkehr. Am Auto sofort trockene Klamotten angezogen und alles eingepackt. Mittagessen in Brixen.
Für die restlichen geplanten Urlaubstage in Südtirol wurde Starkregen angekündigt, also Heimfahrt. Trotz aller Umstände ein tolles
Abenteuer!