Gesamt-Strecke:
Bruneck - Kronplatz - St. Vigil in Enneberg - Kreuzspitze - St. Kassian - Piz Sorega - Pralongia - Passo Campolongo - Arabba -
Passo Pordoi - Bindelweg - Passo Padon - Fedaiasee - Caprile - Alleghe - Pian di Pezze - Col dei Baldi - Pescul - Rifugio Fedare -
Rifugio Averau - Cinque Torri - Cortina d' Ampezzo - Boite Flußtal - Ospitale d' Ampezzo - Lago Bianco - Ra Stua -
Rifugio Sennes - Rifugio Fodara Vedla - Pederü Hütte - St. Vigil in Enneberg - Pieve di Marebbe - St. Martin - Stefansdorf - Bruneck
Giro delle Dolomiti
Giro delle Dolomiti: Kurze knackige MTB Rundtour im Herzen der Dolomiten: Die Tour Nr. 18 aus dem zweiten Stanciu Buch
enthält steile Anstiege, flowige Trails, und 5.900 Höhenmeter sowie 8.900 Tiefenmeter.
Fünf Seilbahnen reduzierten die Auffahrten um 3.000 Höhnenmeter, die Schiebepassagen bergauf kosteten aber genug Zeit, um
ein tagesfüllendes Programm zu absolvieren. Einige geplante Berg-Seilbahnfahrten z.B. in Arabba mussten wegen Renovierungsarbeiten
schiebend und tretend bewältigt werden.
1. Tag: Bruneck - Kronplatz - St. Vigil - Kreuzspitze - St. Kassian
↔ 54 km ➚ 1.700 m ⏱ 05:15 h
Nach der Autoanfahrt war Tourstart in Reischach oberhalb von Bruneck am kostenlosen Camper-Parkplatz kurz nach 9 Uhr nahe der Seilbahn Kronplatz.
Die 1.300 Höhenmeter mit der Seilbahn waren schnell überwunden, hinunter ging es auf flowigem Trail erst Richtung Olang, dann quer zum Hang
nach St. Vigil in Enneberg auf Schotter. Ab hier war Richtung Ritjoch und Heilig Kreuz auf Schotterweg außer kurzer Abfahrt nach Alt Wengen
mit 18-22% Steigung oft Schieben angesagt. Man wanderte entlang der imposanten Felswände der Kreuzkofelgruppe. Sehr schwül an diesem Tag!
Dafür wurde man auf technischem Trail vom Heilig Kreuz hinunter nach St. Kassian voll entschädigt. Im Dorf mußte ich mit Schrecken
feststellen, daß am nächsten Tag ein Rennrad Marathon (Maratona dles Dolomites) mit 8.500 Startern und Straßensperrungen der Dolomitenpässe
stattfand. Somit auch kein Hotelzimmer zu bekommen, überall die Rennrad-Teams unterwegs. So hatte ich Glück im Hotel Alidor einen Notplatz in der
Saunalandschaft mit Klappbett zu bekommen!
2. Tag: St. Kassian - Piz Sorega - Arabba - Passo Pordoi - Bindelweg - Passo Padon - Alleghe
↔ 53 km ➚ 1.200 m ⏱ 04:50 h
Schon um 5 Uhr früh starteten die Marathon Radler, mit entsprechendem Trubel. Ich nahm die erste Seilbahn auf den Piz Sorega nach dem Frühstück.
Über Schotterwege ging es in einigem Auf und Ab zum Rifugio Ütia Bioch und Pralongia, mit toller Aussicht auf das Grödner Joch und die umliegenden Dolomiten
Gipfel. Anschließender Downhill erst auf Schotter, dann auf angelegtem Trail bis Passo Campolongo, wo hunderte Rennradler zum Paß hochstrampelten.
Am Paß Blasmusik und Verpflegungsstation lustig anzusehen! Mein Weg führte auf steilem Trail hinunter nach Arabba. Offenbar hatte es im März 2025
einen Unfall an der Seilbahn Bergstation gegeben, daher fuhren beide Bahnen nicht zum Portavescovo. So mußte die Straßenauffahrt genommen werden.
Zum Glück gibt es ein Stück weiter oben eine Seilbahn zum Paß Pordoi, das ersparte mir ca. 400Hm. Am Pordoi Paß begann der Bindelweg mit steilem
Schiebestück und dann auf schmalem Wanderpfad am Hang entlang mit grandiosen Ausblicken auf die Marmolada, toller Wolkenstimmung inklusive! Durch die Rennrad
Veranstaltung mit Straßensperrung waren an diesem Samstag nicht so viele Wanderer wie sonst unterwegs, daher gut fahrbar. An der Bindelhütte gegen 12:30 Uhr,
gleich weiter Richtung Passo Padon, das Wetter zunehmend gewittrig. Ab der Bindelhütte wurde der Pfad extremer, steile Passagen Auf und Ab, technisch anspruchsvoll!
Gegen 14:30 Uhr an der Padon Hütte bereits im Regen ankommend entschied ich mich für die Abkürzung der Strecke direkt zum Fedaia See hinunter zur
Paßstraße. Der geplante Trail hätte im Regen keinen Sinn gemacht, zumal technisch sehr schwierig, zeitlich lang und ohne Aussicht. Die Straße
hinunter nach Sottoguda und Caprile und weiter nach Alleghe war schnell geschafft, schon um 15:45 Uhr im Hotel Alle Alpi noch halbwegs trocken eingecheckt.
Danach regnete es in Strömen, Sven Glückspilz wieder am Start!
3. Tag: Alleghe - Col dei Baldi - Pescul - Rifugio Averau - Cinque Torri - Cortina d' Ampezzo
↔ 42 km ➚ 1.300 m ⏱ 04:13 h
Am Morgen bis 8 Uhr Regen, es sah nicht gut aus. Dann aber hörte der Regen auf, und so konnte ich die ersten Seilbahnen zum Piani di Pezzo und Col dei Baldi
mit insgesamt 900 Höhenmetern nehmen. Tolle Blicke auf die Civetta mit zunehmend besserem Wetter. Hinunter auf Schotter bis Pescul und Straße bis
Santa Fosca. Hier wieder ein Stück hochtreten auf Waldweg bis zur Paßstraße Richtung Passo Giau. Weiter bis zum Rifugio Fedare mit geplantem Lift auf die
Averau Hütte. Leider war der Lift geschlossen und so schob ich das Bike die sehr steile Schotterpiste 400 Höhenmeter hinauf. Kurz vor Erreichen der Averau
Hütte um 14 Uhr fuhr der Lift plötzlich wieder, offenbar nur Mittagspause. Der Vorteil der Laufpassage war eindeutig die phantastische Aussicht bei bestem Wetter!
Genug Zeit zum Schauen, die im Lift nicht so ausgiebig hätte genossen werden können. Oben angekommen gab es erst einmal Cheeseburger und Weizen im Biergarten vor der
Hütte. Die Abfahrt hinunter zur Cique Torri Hütte und weiter bis Cortina d' Ampezzo in Traumkulisse, rundherum sämtliche Dolomitenberge wie die Tofane,
die Cinque Torri, der Sorapiss, der Cristallo. Gegen 16 Uhr in Cortina und nach erst erfolgloser Hotelsuche fand ich eine Bleibe im Hotel Trieste mit direktem Blick
auf die Tofane an der Hauptstraße. Kaum im Hotel fing es auch schon das regnen an und hörte bis auf meinen kurzen Abendspaziergang durch Cortina nicht mehr auf.
4. Tag: Cortina d' Ampezzo - Ospitale di Ampezzo - Rifugio Sennes - Pederü Hütte - St. Vigil - Bruneck
↔ 65 km ➚ 1.700 m ⏱ 05:49 h
Auch an diesem Morgen Regen in Strömen bis 08:30 Uhr, Himmel ohne Wolkenstruktur und kühle 9°C. Schon eine Viertelstunde später konnte ich
starten und es blieb erstmal trocken. Am Radweg entlang des Flusses Boite leichter Anstieg auf alter Bahntrasse bis hinter das Ospizio d' Ampezzo, dann links abzweigend
ins Val de Gottres auf steilem Schotterweg. Dazwischen kurze Abfahrt nach Ra Stua, danach Schieben auf extrem steilen Weg bis zur Sennes Hütte auf 2.126m.
Am Horizont in meiner Richtung der Regen schon in Sicht, ab der Sennes Hütte bereits im Regen hinunter zur Fedara Fedla Hütte, dann auf steiler Betonpiste mit
Grobschotter Einlagen Downhill bis zur Pederü Hütte durch die Schlucht zwischen den Steilwänden. Kurze Mittagsrast, bisher nichts gegessen, schnell weiter
bei kühler Temperatur nun im strömenden Regen bis St. Vigil auf Straße. Ohne Pause wieder steil hoch zur Pfarrei Enneberg, über St. Martin,
St. Lorenzen und Stefansdorf nach Reischach zum Auto. Gegen 16:45 Uhr dort durchweicht angekommen. Nach Einladen, Umziehen Zimmersuche in der Nähe. Zum Glück
im Reipertinger Hof in Reischach gut untergekommen. Nach Ausrüstungspflege um 19 Uhr Halbpension Abendessen und Erholung. Alle Highlights der Tour konnten
genossen werden, so hatte ich viel Glück bei unsicherer Wetterlage von Anbeginn an.