Gesamt-Strecke:
Ischgl - Fimberpaß - Scuol - Seilbahn Motta Naluns - Susch - Zernetz - Alp Vaüglia - Bever - Seilbahn Marguns -
Suvretta Paß - Val Bever - Bever - Samedan - Pontresina - Zug Bernina Paß Ospizio - Rifigio Tridentina - Alpe Vago -
Alpe Mina - Livigno - Passo Eira - Passo Trela - Campaccio - Casino di Trela - Fraele Stausee - Cancano Stausee -
Bormio - Santa Caterina - Val di Forni - Rifugio Pizzini Frattola - Santa Caterina - Seilbahn Sunny Valley -
Passo Alpe - Le Prese - Grosetto - Tirano - Zug Bernina Paß Ospizio - Downhill Pontresina - Zug Pontresina nach Scuol -
Bus Scuol nach Samnaun - Seilbahnen Flimsjoch - Downhill Ischgl
Single Trail Paradise
Traum-Panoramen und Trails in Alta Rezia zwischen Engadin und Valtellina. Dazu das Erlebnis Zugfahren im Piz Bernina Gebiet mit der Rhätischen Bahn.
Die Single Trail Paradise Tour aus dem zweiten Stanciu Buch machte dem Namen alle Ehre. Fast ausschließlich auf Trails oder Schotter
mit sehr langen Abfahrten in atemberaubender Kulisse und allen Schwierigkeitsgraden waren auf dem Programm!
1. Tag: Ischgl - Fimberpaß - Scuol - Motta Naluns - Zernetz
↔ 74 km ➚ 1.900 m ⏱ 06:24 h
Start in Ischgl bei 11°C nach Anfahrt über den Fernpass. Der Parkplatz der Seilbahn in Ischgl ist nur tagsüber offiziell nutzbar
und nachts gesperrt, das Risiko von Konsequenzen bin ich eingegangen. Steile Rampe hoch ins Fimbertal und über die Bodenalpe bis zur Heidelberger
Hütte auf Schotter. Ab dort 400 Hm Schiebe- und Tragepassage zum Fimberpaß. Der Downhill bis Sinestra anfangs gespickt mit groben Steinen und
Steilstellen, später im Wald mit Wurzelpassagen und zwei Hängebrücken über Schluchten. Ab Sinestra wieder Schotter hoch, bis
eine einfache Schotterabfahrt nach Sent und Scuol folgte. Mit der Seilbahn zur Motta Naluns hinauf und größtenteils Schotterwege mit etlichen
Gegenanstiegen über Ftan, Ardez, Guarda, Lavin und Susch hinunter bis Zernez bei 30°C ohne Schatten. Im Hotel Spöl Zimmer mit Halbpension,
zum Glück mit Nudelbuffet! Für ein Rennradrennen ab Zernez am nächsten Morgen waren etliche Radler untergebracht.
2. Tag: Zernez - Bever - Marguns - Suvretta Paß - Val Bever - Samedan
↔ 78 km ➚ 1.700 m ⏱ 06:46 h
Tags darauf sehr früh gestartet zunächst auf Schotter im Tal entlang bis S-Chanf. Der Abstecher ins Val Chaschauna mit Schotteranstieg und
anschließendem Downhill Trail sowie Höhenweg im Wald mit vielen zermürbenden Gegenanstiegen wurde am Ende belohnt durch einen super
technischen Single Trail im Wald, bevor man in Bever ankam. Weiter die Straße bis Samedan und mit der Seilbahn hoch zur Bergstation Marguns.
Dort nach kurzer Rast die größtenteils unfahrbaren Schotter-Rampen hinauf bis zum Suvretta Paß geschoben. Traumblicke in die Gletscher
Bergwelt und zum See bei St. Moritz. Nach dem Suvretta Paß noch einiges an Auf und Ab, bis man schließlich die lange Abfahrt in Angriff nahm.
Hier wirklich einsam, kein Mensch außer mir unterwegs, fast schon unheimlich! Die Abfahrt sucht seinesgleichen und war alle Mühen wert. Toller
Flow Trail untersetzt mit technischen, verblockten Passagen. Am Ende des Trails gelangte man nach Bever. Übernachtung in Samedan in einem Hotel
über einer Bäckerei, Zimmer-Blick auf den Piz Bernina.
3. Tag: Samedan - Pontresina - Zug Bernina Paß - Livigno
↔ 37 km ➚ 1.000 m ⏱ 05:13 h
Am dritten Tag ein Highlight der Tour: Zugfahrt auf den Paß Bernina! Bei der Ankunft am Paß wurde es ungemütlich. Trocken bis zum Hotel Ospizio
Bernina hochgekurbelt, schon schüttete es drei Stunden lang wie aus Eimern, mit 9°C auch ziemlich kühl. Nach gut 1,5 Stunden im Außenbereich
des Hotels unter einem Vorsprung entschied ich mich im Hotel zu Mittag zu essen, Spaghetti zur Stärkung mit Hoffnung auf besseres Wetter. Das Warten hatte
sich gelohnt, die Stimmung am Paß und dem darauffolgenden Downhill einmalig schön! Die Piz Bernina mit dem Gletscher auch wieder zu sehen! Die Trails
trotz Nässe sehr gut und mit Spaß fahrbar. An der Straßenquerung wieder hochgefahren bis zum Zollhaus Forcula Livigno an der Grenze nach Italien.
Darauf folgte ein Traum Trail ins Tal Richtung Livigno. An einer Abzweigung wieder hochtreten zur Alpe Mina, sehr steil und teils unfahrbar.
An einer kleinen Hütte folgte ein Trail am Hang entlang mit etlichen kurzen Abfahrten und Gegenanstiegen immer weiter Richtung Livigno, man konnte den Ort
bereits in der Ferne sehen. Zum Abschluß noch ein launiger Downhill. Übernachtung im Hotel Federia.
4. Tag: Livigno - Passo Eira - Passo Trela - Fraele und Cancano Stausee - Bormio
↔ 64 km ➚ 1.750 m ⏱ 05:34 h
Am nächsten Morgen das Wetter unbeständig, bis zum Paß Eira trocken die Straße hochgetreten. Am Paß kühl
und leichter Regen. Schieben auf Schotter zum Paß Trela, danach folgte ein Super Single Trail bis zum Stausee Fraele am Ende mit
einer Schluchtdurchquerung auf Schotterweg. Flach am Fraele See vorbei und zum Cancano Stausee dahinter, dann steil bergab auf Serpentinenstraße bis Bormio.
Das Wetter zum Glück wieder trocken. In Bormio Mittagessen und weiter Richtung Santa Caterina zuerst auf Teer, dann auf Schotter im Wald. Sehr schön untergekommen
in Santa Caterina im Hotel Vedig, das Abendessen mit Ravioli, Steak und Apfelstrudel genau das Richtige.
5. Tag: Santa Caterina - Rifugio Pizzini - Santa Caterina - Passo Alpe - Tirano
↔ 74 km ➚ 1.150 m ⏱ 05:28 h
Nach einem opulenten Frühstück mit Omlett, Müsli und allerei Genüssen startklar für ein weiteres Super Highlight, dem Val dei Forni mit
Gletscherblick in die Ortlergruppe von der Südseite. Hinauf auf die Pizzini Hütte am Fuße des zum Greifen nahen Gletschers. Ab dort landschaftlich
einmaliger Single Trail parallel am Hang entlang oberhalb der Schotterauffahrt zurück Richtung Santa Caterina. In Santa Caterina Spaghetti zur Stärkung
für die folgende Seilbahnfahrt zum Sunny Valley mit Umsteigen in eine weitere Gondel. Freeride Passagen hinunter zum Passo Alpe. Schöne kurze Schlucht
nach unten, für echte Könner fahrbar, für mich Schieben. Ab Passo Alpe ein langer toller Downhill Trail bis Sondalo, sehr ruppig, verblockt und mit
technischen Stellen gespickt, sehr gut fahrbar! Die Strecke von Sondalo am Radweg über Grosio, Grosetto bis nach Tirano stets leicht bergab. Die Original Tour
hätte noch einen Tag mehr von Grosetto zum Passo Mortirolo und Varadegna mit Kehrenabfahrt wieder nach Grosetto mit insgesamt 1.900 Hm zusätzlich bedeutet.
Diesen Teil wollte ich aber auslassen und gleich bis Tirano fahren. Der wahrlich heruntergekommene Ort ist ein Knotenpunkt für Zug und LKW- sowie Autoverkehr.
Bei knapp 40°C mit wenig Auswahl an Übernachtungen im Hotel Stelvio dirket an der Hauptstraße eingecheckt, das Zimmer sehr schlicht und wie im Backofen.
Auch nachts Höllenverkehr, an Schlaf war nicht zu denken. Aber was für ein Tag: 2.600 Hm Downhill vom Feinsten, nicht zu toppen.
6. Tag: Tirano - Zug Bernina Paß - Downhill Pontresina - Zug Scuol - Bus Samnaun - Seilbahnen Flimsjoch - Downhill Ischgl
↔ 36 km ➚ 200 m ⏱ 02:11 h
Am letzten Tag Zugfahrt mit der Rhätischen Bahn 1.800 Hm hinauf über Poschiavo zum Bernina Paß. Spektakuläre 1,5 stündige Bahnfahrt mit etlichen Tunnels,
Im Zug eine lustige E-MTB Gruppe Italiener. Ausstieg an der Station Ospizio und grandiose Trailabfahrt bis Pontresina bei wolkenlosem Himmel mit Blick auf den Piz Bernina.
Mittags in Pontresina mit Glück den Zug nach Scuol gerade noch erwischt, Entspannung auf der 1,5 stündigen Fahrt im Inntal, wo ich ein paar Tage zuvor herkam.
In Scuol ankommend gleich den Anschlußbus erwischt, das Rad hinten angehängt an einer für Schweizer typischen praktischen Halterung. Der Bus 921 fuhr mit
einmal Umsteigen in St. Martin bis Samnaun, eine richtig spektakuläre Fahrt hoch hinauf auf sehr enger Straße mit Tunnels und Kehren. Nach Ankunft in Samnaun
gleich die Seilbahn zum Alp Trida genommen und nach kurzer Abfahrt die offene Ski-Gondel mit Haube und Radaufhängung zum Flimsjoch hoch. Bei kühlen 5°C und
drohenden dunklen Wolken mit eisigen Sturmwind ohne Zögern alle Klamotten angezogen und in einer Stunde in einem Rutsch bis nach Ischgl den anspruchsvollen Trail mit
1.500 Hm hinabgedüst. Am Auto angekommen, gerade noch trocken die Ausrüstung verstaut, schon begann der Regen. Was für ein Glück.......
Die darauffolgende Woche war in Südtirol geplant, so fuhr ich in 1,5 Stunden zum Reschenpaß nach Nauders, Übernachtung im Gasthof Lamm.
Eine sehr lange nervenaufreibende Rückreise mit vielen Transporten. Am Flimsjoch noch die Ungewissheit wie ich das Auto antreffe. Ab Tirano waren es insgesamt 9 Etappen
ohne Pausen dazwischen - Züge, Busse, Seilbahnen, Trails bis Ischgl und schließlich die Autofahrt nach Nauders.
Fazit:
Eine der schönsten Alpencross, die ich je gefahren bin. Sehr intensiv und dicht gepackt, die Single Trails der Wahnsinn.
Die Landschaft unbeschreiblich schön, und Glück mit dem Wetter bis zum Schluß mit Punktlandung in Ischgl!