Phantastische Bus- und Zugreise in die Schweizer Bergwelt mit den Kantonen Graubünden, Wallis, Uri und Unterwalden im Herzen der Viertausender.
Die Fahrt mit dem Neukam-Reba Bus sehr gut organisiert, die Streckenwahl abwechslungsreich als Rundfahrt angelegt. Zwei große Zugfahrten standen auf dem Programm:
Jeweils ab St. Moritz die Zugfahrt mit dem Bernina Express über den Bernina Paß bis Tirano, sowie mit dem Glacier Express über Albula bis Chur
und über den Oberalppaß bis Täsch unterhalb von Zermatt. Als Zugabe gab es einen individuell gestalteten Tag auf den Gornergrat mit
Traumblick auf das Matterhorn und das umliegende Gletschergebiet sowie die Stadt Zermatt und die Gornerschlucht.
Wir hatten 5 Tage tolles Sommerwetter mit blauem Himmel, besser geht es nicht!
Bernina - Glacier Express
1. Tag: Busfahrt nach Bivio bei St. Moritz
Pünktlich um 07:15 Uhr fuhren wir mit dem Neukam Bus am Bahnhof Schwabach über Ansbach und der A6/A7 bis Lindau und durch den Pfänder Tunnel
ins Rheintal nach Chur. Ankunft ca. 14 Uhr, dann zwei Stunden Aufenthalt mit Stadtrundgang, so hatten wir die wichtigsten Sehenswürdigkeiten entspannt besichtigt.
Chur ist die mit rund 5.000 Jahren Siedlungsgeschichte älteste Stadt der Schweiz und die Hauptstadt des Kantons Graubünden.
Die Altstadt lädt mit verwinkelten Gassen und Plätzen zum Flanieren und Genießen ein.
Weiter ging die Busfahrt über Lenzerheide bis nach Bivio unterhalb des Julierpasses, ein Ort auf knapp 1.800m Höhe. Um 17 Uhr im Hotel Post eingecheckt,
schöne Unterkunft mit leckerer Halbpension.
2. Tag: Zugfahrt Bernina Express
Das erste Highlight der Tour: Nach 45 Minuten Busfahrt von Bivio über den Julierpaß bis St. Moritz mit sehr schöner Morgenstimmung
der aufgehenden Sonne in den frischen grünen Wiesenhängen ging es mit dem Zug Bernina Express (UNESCO Welterbe) um 9 Uhr ab St. Moritz über Pontresina
und dem Bernina Paß bis nach Poschiavo, Brusio und Tirano in Italien. Die 2,5h stündige Zugfahrt im Panoramawagen sehr kurzweilig mit Top Ausblicken
auf den Morteratsch Gletscher, den Piz Bernina. Der Zug überwindet Steigungen von bis zu 7% ohne Zahnstangen Antrieb.
Die Bahn-Station Ospizio Bernina entstand um 1925 und liegt auf 2.253 Metern über Meer und ist damit die höchstgelegene Station der Rhätischen Bahn.
Zugleich markiert das Hospiz auch eine Sprachgrenze: Im Bündner Südtal Puschlav wird italienisch gesprochen, im Engadin rätoromanisch und deutsch.
Kurzer Photo Stopp an der Alp Grüm. Das Bahnhofgebäude der Alp Grüm wurde bereits 1923 erbaut und ist umgeben von einer einmaligen Berglandschaft,
dem Palü-Gletscher mit dem Palü-See. Bei Brusio der berühmte Kreisviadukt. Im Viertelkreis angelegter Viadukt auf kleinstem Raum, damit der Zug den
Höhenunterschied meistern kann.
Ankunft in Tirano gegen 13 Uhr. Die Stadt ist Verkehrsknotenpunkt und entsprechend belebt. Kurzer Rundgang auf eigene Faust
mit Mittagsrast am Hauptplatz, danach gegen 14 Uhr Besichtigung der Wallfahrtskirche Madonna di Tirano, mit überladener Innenarchitekur und schöner
mit Holz verkleideter Orgel. Nun ging es mit dem Bus zurück über den Bernina Paß, nach St. Moritz sowie über den Julierpaß nach Bivio.
Nach Ankunft in Bivio gegen 17 Uhr kurzer Spaziergang im Ort, Abendessen wieder um 18 Uhr.
3. Tag: Zugfahrt Glacier Express
Am dritten Tag das zweite große Highlight der Reise: Im Glacier Express von St. Moritz nach Zermatt.
Busfahrt von Bivio ab 08:45 Uhr über den Julierpaß nach St. Moritz. Der Glacier Express ist der langsamste Schnellzug der Welt,
und startete kurz vor 10 Uhr pünktlich wie ein Schweizer Uhrwerk zur achtstündigen Fahrt auf der berühmten Strecke bis nach Täsch bei Zermatt.
Am 25. Juni 1930 nimmt der Glacier Express erstmals den Betrieb zwischen Zermatt und St.Moritz auf, aufgrund der damaligen Strecke über den
Furka Paß war das nur im Sommer möglich. Mit 291 Brücken, 91 Tunnels und nicht zuletzt mit den legendären Viadukten gilt die Strecke heute noch
als bahntechnische Meisterleistung.
Erst bergab über Samedan und Bever durch den Albula Tunnel bis Reichenau am Zusammenfluß von Vorder- und Hinterrhein und weiter nach Chur.
Dabei wird der 130 m lange und 65 m hohe Landwasser-Viadukt überquert. Das beeindruckende Bauwerk auf fünf gemauerten Pfeilern führt
direkt aus dem Landwasser-Tunnel heraus und wird in einer Kurve mit 100 m Radius befahren.
Nach kurzem Aufenthalt in Chur die Strecke im Rheintal zurück bis Reichenau, ab dort durch die Rheinschlucht nach Disentis.
Die Rheinschlucht bei Flims entstand durch Bergstürze, eine einzigartige Schluchtenlandschaft, die auch als Swiss Grand Canyon bezeichnet wird.
Im Glacier Express wird frisch gekocht und am Sitzplatz serviert. Leckeres Mittagessen ca. 13 Uhr während der Zugfahrt, ein Genuß!
Der Ort Disentis ist die grösste romanische Gemeinde der Schweiz. Das Dorfbild wird durch den monumentalen Klosterbau dominiert.
Die Klosteranlage ist die älteste Benediktinerabtei der Schweiz, die Kirche mit den Doppeltürmen wurde bis 1695 erbaut.
Die anschließende Fahrt auf den Oberalppaß spektakulär, Traumblicke auf die umliegenden Berge.
Zum Oberalppaß arbeitet sich die Lok mit Hilfe des Zahnrad Antriebs bis auf 2.033m hinauf, dem höchsten Punkt der Zugfahrt.
Auf der Weiterfahrt führt die Strecke durch den Furka Tunnel, der 1982 inbetrieb genommen wurde. Ab dieser Zeit ist der ganzjährige Betrieb möglich.
Bis dahin führte die Zugstrecke über den Furka Paß auf 2.162m, der dort zu sehende Rhonegletscher war der Namensgeber des Glacier Express.
Die Strecke über den Furka Paß war witterungsbedingt nur während ca. 4 Monaten im Jahr befahrbar.
Es wird der Kanton Graubünden verlassen und man kommt in den Kanton Uri nach Andermatt hinunter. Am Bahnhof Nätschen kurz nach dem Oberalppaß
Photo Stopp, toller Blick nach Andermatt hinunter sowie in die grandiose Bergwelt.
Im weiteren Verlauf geht es vorbei am nicht sichtbaren Rhone Gletscher, hier entspringt der Fluß Rhone, der 800 km bis nach Marseille in Frankreich fließt.
Im Rhone Tal am Aletschgletscher vorbei, ebenfalls nicht sichtbar. In Fiesch kann man eine Seilbahn hoch zu Jungfraujoch, Eiger und Mönch nehmen.
Man erreicht Brig, den Hauptort des deutschsprachigen Wallis und verläßt das Rhonetal bei Visp ins Vispa Tal Richtung Zermatt.
Dieser letzte Reiseabschnitt führt durch wildromantische Lärchenwälder, durch Lawinenschutzbauten und Tunnels zum autofreien Weltkurort Zermatt.
Wir sind in Täsch kurz vor Zermatt ausgestiegen und im Hotel City ca. 18 Uhr eingecheckt. Das gemütliche Hotel liegt direkt gegenüber des Bahnhofs,
wir hatten wieder sehr gute Halbpension. Vor dem Abendessen hatten wir noch Gelegenheit Täsch kurz zu erkunden, schöne alte Holzhäuser auf Steinplatten
gebaut gegen Mäuse- und Rattenbefall des eingelagerten Heus.
4. Tag: Zugfahrt Gornergrat und Zermatt
Den nächsten Tag konnten wir indivduell gestalten, die gesamte Reisegruppe hatte sich aber ohnehin bei dem sonnigen Wetter für den Gornergrat
auf 3.131m Meereshöhe entschieden. Während der Fahrt überwindet der Zug eine Höhendifferenz von 1.469m.
Oben angekommen hat man eine überwältigende Rundsicht auf über 29 Viertausender.
So trafen wir die Reisegruppe oben wieder, jeder konnte zeitlich selbst bestimmen. Mutti und ich sind sehr früh um 08:15 Uhr mit dem Pendelzug nach Zermatt,
von dort gleich weiter mit der Zahnradbahn auf den Gornergrat. Kurz vor dem Bahnhof Zermatt wurde das majestätische Matterhorn (4.478 m ü. M.) erstmals sichtbar.
Unterwegs immer wieder spektakuläre Ausblicke auf das Matterhorn im Sonnenlicht, und bei der Ankunft gegen 09:30 Uhr am Gornergrat
mit Wow Effekt und Staunen die Gletscher Wand der Viertausender vor uns. Am Gornergrat konnte man die schneefreien Wege gut begehen, so sind wir bei Top Wetter
4,5h mit bester Rundumsicht gelaufen. Man kam aus dem fotographieren nicht mehr heraus! Zwischenstopp ab 13:15 Uhr für eine Stunde mit der Gornergrat Zahnradbahn
bei Riffelberg. Hier hatte man die beste Sicht auf das Matterhorn. Zum Greifen nahe mit romantischem Wolkenkranz, man wollte nicht mehr weg.
Gegen 14:30 Uhr wieder unten in Zermatt den Ort erkunden mit seinen alten Holzhäusern. Am Ende des Ortes gelangte man an den Eingang der Gorner Schlucht.
Hier war die Sonne sehr stechend und wir bereits ziemlich geschafft nach dem vielen Laufen und Schauen. Die Schlucht wollten wir uns aber nicht nehmen lassen,
hatte sich absolut gelohnt. Zurück in den Ort Zermatt und den Pendelzug nach Täsch genommen, so waren wir kurz nach 18 Uhr rechtzeitig zum Abendessen im Hotel.
Was für ein einmaliger, abwechslungsreicher Tag mit 10 Stunden Staunen!
5. Tag: Bus Heimreise über Grimsel Paß und Bodensee
Am Heimreisetag führte uns die Busreise von Täsch ab 07:45 Uhr über Visp, Brig nach Fiesch. Hier hoch auf den Grimsel Paß, spektakuläre
Kehren Straße. Kurzer Aufenthalt am Parkplatz Grimselpaß neben einem Bergsee mit Photo Stopp, Murmeltier Gehege und Bergblicke. Die Weiterfahrt
hinunter phantastisch, Serpentinen Straße mit Stausee Blicken in die felsige Landschaft.
Man gelangte nach Innertkirchen und in die Nähe der Aareschlucht nach Meiningen. Hinauf auf den Brünig Paß vorbei an Hasliberg Abzweig (wo wir
letztes Jahr die Jungfraujoch Busreise Übernachtung hatten). Nach dem Brünig Paß im Kanton Bern nach Kanton Oberwalden vorbei am Lungernsee und Sarner See
zum Vierwaldstätter See bei Luzern. Über Zürich auf der Autobahn nach Winterthur bis nach Konstanz, mit der Fähre über den Bodensee nach
Meersburg. Bis hier tolle Rückfahrt mit interessanten Landschaften. Ab Meersburg gegen 14:45 Uhr weiter über Ravensburg bis Ulm, dann A7/A6 nach Ansbach
und Schwabach. Gegen 19:15 Uhr glücklich in Schwabach angekommen, eine phantastische Reise mit vielen neuen Eindrücken!